Neben Weihnachten, Neujahr, Ostern und dem Mai Feiertag, gibt es in Südafrika weitere historische Gedenktage wie den „Freedom Day“, den „Nelson Mandela Day“ oder den „Heritage Day.“ Pfingsten wird zum Beispiel nicht gefeiert. Dieses Fest kannst du also nicht vor Ort feiern. Neben den christlichen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern feiern die Südafrikaner auch Feiertage anderer Religionen.
Die Südafrikaner haben es gut: Fällt einer ihrer Feiertage auf einen Sonntag,
ist der darauffolgende Montag frei. Damit sind Pfingstsonntag und
Ostersonntag keine offiziellen Feiertage. Die Regenbogennation, die sich aus
verschiedenen Ethnien und Religionen zusammensetzt, hat insgesamt zwölf Feiertage im Jahr.
2. Januar - bunter und lautstarker Jahresbeginn
Es wird bunt, laut und quirlig, wenn am 2. Januar die Faschingsumzüge durch die Kapstädter Innenstadt ziehen. Die farbenfrohen Gruppen der Faschingsvereine werden auch „Kaapse Klopse“ genannt. Mit unserem Fasching in Deutschland hat diese Veranstaltung allerdings wenig zu tun, denn hier wird das neue Jahr zum zweiten Mal gefeiert, oder wie es auch auf Afrikaans heißt „Tweede Nuwe Jaar.“ Rund 70 verschiedene Spielmannszüge in bunten Kostümen ziehen durch die Straßen. Tausende von Besuchern verfolgen das Spektakel vom Straßenrand. Manche sind schon Tage vorher angereist, um einen möglichst guten Sichtplatz zu ergattern. Die Kostüme sind jedes Jahr anders und werden von lokalen Näherinnen gefertigt. Hintergrund der Veranstaltung ist, dass Anfang des 19. Jahrhunderts Sklaven und ihre Nachfahren, die aus Südostasien stammten, an diesen Tag frei hatten. Sie nutzen das, um ihr eigenes Neujahrsfest zu begehen. Auch nach der Abschaffung der Sklaverei 1834 wurde an diesem Tag gefeiert.
27. April - Freedom Day
Am „Freedom Day“, der am 27. April stattfindet, wird an die ersten freien Wahlen vom 26. bis 29. April 1994 in Südafrika gedacht. Während in Zeiten des Apartheid-Regimes nur circa 3 Millionen Menschen wählen durften, waren es bei der Wahl Mitte der Neunziger Jahre rund 22,7 Millionen. Es bildeten sich lange Schlangen vor den Wahllokalen. Der African National Congress (ANC) wurde mit über 60 % die stärkste Partei und Nelson Mandela Präsident. Seine Antrittsrede hielt er am 20. Mai 1993 in der Hauptstadt Pretoria. Bereits 1952, also über 40 Jahre vor seiner Präsidentschaft, sagte Mandela, dass er eines Tages Präsident von Südafrika werden würde.
Mandela: „Einem Menschen seine Menschenrechte verweigern bedeutet, ihn in seiner Menschlichkeit zu missachten.“
16. Juni - Youth Day
Der „Youth Day“ oder auch „Soweto Day“ wird jährlich am 16. Juni begangen und wurde 1995 von der neuen demokratischen Regierung Südafrikas eingeführt. An diesem Tag wird an den Beginn der Rassenunruhen in Soweto, einem Stadtteil von Johannesburg im Jahr 1976 gedacht. Rund 20.000 Schüler und Studenten protestierten an diesem Tag friedlich gegen die Einführung von Afrikaans als offizielle Unterrichtssprache. Afrikaans, die Sprache der Buren holländischer Abstammung war bei den Südafrikanern verhasst. Die Bewegung, die am Orlando Stadium enden sollte, wurde von der Polizei brutal niedergeschlagen. Die Protestierenden sangen dabei „Nkosi Sikelel iAfrika“, was so viel bedeutet wie „Gott segne Afrika.“ Dieses Lied wurde vom Apartheids-Regime verboten und später Teil der Nationalhymne. Bei dem Marsch wurden Hunderte junger Menschen vom Apartheids-Regime getötet. Die Unruhen verbreiteten sich aufs ganze Land und lösten internationalem Druck gegen die südafrikanische Regierung aus.
24. September - Heritage Day
Der „Heritage Day“ am 24. September feiert die bunte Vielfalt der Nationen und Kulturen Südafrikas. Begangen wird der Tag seit 1995. Südafrika ist ein Land mit einem reichen und vielfältigen Erbe und elf Amtssprachen. An diesem Tag versammeln sich die Südafrikaner meistens zum Grillen. Die Werbeindustrie wollte ihn daher auch schon zum Braai-Tag umfunktionieren.
18. Juli - Nelson Mandela Day
Anlässlich des Geburtstags des Freiheitskämpfers und ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Südafrikas Nelson Mandela, wird jedes Jahr an seinem Ehrentag, am 18. Juli im Land der Internationale Nelson Mandela Day zelebriert. Dieser Feiertag wurde auf die Initiative der Vereinten Nationen im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Mandela, der von seinem Volk auch „Madiba“ oder „Tata“ (Vater in Xhosa) genannt wird, regierte das Land von 1994 bis 1999. Er war der erste schwarze Präsident Südafrikas und erhielt 1993 für seinen Kampf gegen die Apartheid den Friedensnobelpreis. Aus tiefer Dankbarkeit, ziert seit 2012 sein Konterfei die Geldscheine Südafrikas, vorher waren die „Big Five“ - Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard abgebildet.
Mandela: „Jeder kann über sich hinauswachsen und etwas erreichen, wenn er es mit Hingabe und Leidenschaft tut.“
Heißer Tipp: In Südafrika herrscht Glaubensfreiheit. Neben Christen und Muslimen gibt es zahlreiche unabhängige afrikanische Kirchen wie etwa die Zion Christian Church. Viele Menschen sind auch Anhänger von Naturreligionen. Die überwiegende Mehrheit der südafrikanischen Bevölkerung ist christlich.
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