Statt nur negativer Berichterstattung wollen Hanna Kleber und Ellen Spielberger positive Geschichten aus Afrika zeigen und nachhaltigen Tourismus fördern. In dieser Branche können viele Menschen einen Job finden. Mit Voice4Afrika geben die zwei Unternehmerinnen dem Kontinent eine Stimme und klären auf.
Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt. In Südafrika ist die Tourismusbranche besonders stark betroffen, denn kommerzielle Reisen sind aktuell nicht möglich. Der internationale Tourismus stellt für Südafrika einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar. Die Hochsaison in den Sommermonaten von September bis März macht 60 Prozent des Jahresgeschäfts der Tourismusbranche aus, allein 375.000 Menschen sind im Einreiseverkehrssektor beschäftigt.
Seit der Pandemie haben viele Menschen ihre Arbeit verloren und sind in Armut gerutscht. Mit Covid-19 kommen nicht nur Herausforderungen für Urlauber, sondern auch für die, die das Reisen organisieren: Veranstalter, Tourguides, Airlines und alle Menschen, die im Gastgewerbe tätig sind.
Die Powerfrau Hanna Kleber, Agenturleiterin und Afrika-Expertin hat aus ihrem Bedürfnis, Afrika mit seinen 54 Ländern ein Gesicht zu geben, schließlich die Plattform Voice4Africa ins Leben gerufen. Ellen Spielberger von Bush Legends macht als Spezialveranstalter mit. Mit dieser Initiative machen die beiden Unternehmerinnen auf die prekäre Situation für den Afrika-Tourismus aufmerksam.
Hanna Kleber, KPRN Ellen Spielberger, Bush Legends
Bewusstsein und Vertrauen in die Reiseangebote nach Südafrika
Voice4Africa stellt transparente Informationen bereit, inspiriert für Afrikareisen und unterstützt bei der Vorbereitung des Urlaubs. Die Reisehinweise sind je nach Land differenziert und beschreiben die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen der Veranstalter. “Die Pandemie und die Reisewarnungen haben schwerwiegende Folgen für unzählige Menschen, nicht nur in Südafrika. Wir möchten ein Bewusstsein und Vertrauen in die Reiseangebote nach Südafrika und andere afrikanische Länder schaffen”, sagt Hanna Kleber. Sie versuche, Afrika positiv darzustellen. “Viele denken Afrika ist ein Land, aber es ist ein Kontinent mit 54 Ländern und damit 54 Erlebnissen.”
Unsere Partner sind keine Bittsteller, sondern Geschäftspartner
Seit über 20 Jahren organisiert die Geschäftsfrau Projekte in Südafrika und anderen afrikanischen Ländern. “Es ist wichtig, dass wir den Menschen zeigen, wie das authentische Afrika ist. Und dass es nicht nur ein Land gibt, sondern 54 unterschiedliche.” Problematisch sei, dass Medien immer wieder Afrika als Bittsteller darstellen. Die Afrika-Expertin Hanna Kleber ist da ganz klar: “Aus dieser Gedankenhaltung sollten wir raus. Unsere Partner sind keine Bittsteller, sondern Geschäftspartner.”
Jede Reise leistet einen indirekten Beitrag für bessere Lebensbedingungen
Auch Ellen Spielberger unterstützt die Initiative Voice4Africa. Im Februar 2001 hat sie sich mit der Gründung von Bush Legends einen Traum erfüllt und bietet seitdem maßgeschneiderte und vor allem nachhaltige Reisen u.a. nach Südafrika an. Die Unternehmerin hofft, dass sich durch die Initiative die Situation in den afrikanischen Zielländern zum Positiven ändert. “Gerade jetzt möchten wir die Bedeutung des nachhaltigen Tourismus verdeutlichen und fördern, sagt Ellen Spielberger.
Dazu zählen auch der Schutz und die Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes Afrikas. “Mit jeder Reise, leistet man indirekt einen Beitrag für bessere Lebensbedingungen in Afrika.”
Wenn wir differenzierte Reisehinweise angeben, können damit Impulse gesetzt werden
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Reisewarnungen seien wahnsinnig. Spielberger kritisiert Politiker, die Reisehinweise nicht individuell unterscheiden: “Das Wort Reisewarnung ist so hart und differenziert nicht. Zunächst sollten doch individuelle Reisehinweise gegeben sein, die Planungssicherheit bieten, statt einer globalen Reisewarnung.” Reisende, die schon mehrmals etwa nach Südafrika gereist sind, wissen, wie es hier abläuft, dass die Logdes und Safaris in kleinen Gruppen stattfinden und dass Social Distancing in der Natur machbar ist. “Wenn wir als EU differenzierte Reisehinweise angeben, können damit Impulse gesetzt werden. Die Reiseländer sowie Reiseveranstalter können vorausschauender planen und langsam wieder das Geschäft hochfahren”, sagt Ellen Spielberger.
Wirtschaftliche Chancen zeigen
In Ländern wie Südafrika geht ein Lockdown nicht einfach so vorüber. Viele Menschen leben von der Hand in den Mund. Deshalb sei es laut den Unternehmerinnen gerade jetzt wichtig, wirtschaftliche Chancen zu zeigen. Für Südafrika gilt dabei auch, dass das Thema Sicherheit besser kommuniziert werden müsse.
Weltnaturerbe Kogelberg Nature Reserve Hermanus Blick auf den Lions Head
Einsteiger fangen am besten in Kapstadt an
Sich richtig informieren, sagt Hanna Kleber, sei schon mal ein guter Start.
“Es geht nicht darum, immer zu denken, was kann ich geben und spenden, sondern es geht in erster Linie darum, den Kontinent ernst zu nehmen.
Bildung ist wichtig, daran müssen wir arbeiten, indem wir zu ordentlichen Konditionen investieren.”
Wer noch nie auf dem Kontinent war, könne als Einsteiger am besten in Kapstadt anfangen. Die Stadt ist ein Schmelztiegel der Kulturen und bietet neben hippem City-Life zahlreiche Möglichkeiten, die Natur am Kap zu erkunden. Eine Wanderung auf den Tafelberg und ein Ausflug ins Weinland sind ein Muss.
Laut Hanna Kleber sei es wichtig, sich auf Natur und Menschen einzulassen. “Nur wer sich auf die Menschen in deinem Land einlässt, kann Herzlichkeit erfahren. Das geht, wenn sich die Menschen auf Augenhöhe begegnen.”
Auch wenn Südafrika und andere afrikanische Länder noch pausieren, in Gedanken können wir schon jetzt an die Sehnsuchtsorte reisen.
Heißer Tipp: Du suchst Inspiration für Deine nächste Reise? Bei Voice4Africa findest Du
transparente Informationen, differenzierte Reisehinweise und Vorsorge-Maßnahmen von Veranstaltern und Gästehäusern. Komm wieder, wir freuen uns auf Dich.
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