Am 18. Juli wird der Geburtstag des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela begangen. Er wurde zur Symbolfigur für die Freiheit.
Der Internationale Nelson-Mandela-Tag wird seit 2010 jährlich in Südafrika gefeiert.
Viele nennen den ehemaligen Präsidenten auch „Madiba“ oder „Tata“, was so viel wie Vater bedeutet. Nach den Unruhen in den Regionen Gauteng und Kwa Zulu Natal erinnerte sich Südafrika passenderweise am Sonntag, dem 18. Juli, an den „Mandela Day“, an den inzwischen 103. Geburtstag seines verstorbenen Nationalhelden. Dieses Jahr steht dieser Tag im Zeichen des Aufbaus und der Hilfe. Auch Ramaphosa kam und nahm an Aufräumaktionen in Soweto teil.
Die UN-Generalversammlung erklärte 2009 den 18. Juli zum internationalen Gedenktag und möchte damit diesen besonderen Mann ehren, der jahrzehntelang für den Frieden und die Freiheit in seinem eigenen Land kämpfte und dafür sogar über 20 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht hat.
Er setze sich Zeit seines Lebens für die Freiheit und gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung ein und erhielt 1993 dafür den Friedensnobelpreis.
Madibas Ehrentag
An seinem Ehrentag wird dazu aufgerufen, mehr Verantwortung zu übernehmen und die Welt mit seinem Handeln zu verbessern, ganz nach seinen berühmten Worten, „das Größte, was man erreichen kann, ist nicht, nie zu straucheln, sondern jedes Mal wieder aufzustehen.“
Im Jahr 2013 ist Mandela im Alter von 95 Jahren gestorben. Ihm zu Ehren wurden einige Statuen anfertigt und in Südafrika aufgestellt, unter anderem vor einem Einkaufszentrum in Johannesburg und auf dem Gelände des Union Buildings in Pretoria.
Außerdem ziert sein Konterfei die Geldscheine. Er ist die damit die einzige Person, die es auf die südafrikanischen Papierscheine geschafft hat, die sonst nur Tiere abbildet.
Wir verraten dir, welche Museen du ansehen solltest, um mehr über Nelson Mandela zu erfahren.
Madiba zu Ehren wurden einige Statuen anfertigt und in ganz Südafrika aufgestellt
Gefängnisinsel Robben Island in Kapstadt
Nelson Mandela wurde 1964 aufgrund seiner Aktivitäten als Anführer beim ANC zu lebenslanger Haft verurteilt und auf die Gefängnisinsel Robben Island gebracht, wo er über 20 Jahre verbracht hat. Er war zweifelsohne der prominenteste Insasse, wobei auch der spätere Präsident Jacob Zuma und der Generalsekretär des ANC, Walter Sisulu dort eingesperrt waren. Sie mussten tagsüber im Bergwerk Steine abbauen. Die Insel wurde vom 17. bis 20. Jahrhundert als Gefängnis, als Krankenhaus, unter anderem für Leprakranke und als Militärstützpunkt genutzt. Robben Island liegt rund zwölf Kilometer von Kapstadt entfernt im Ozean und kann mit der Fähre besichtigt werden.
Auf der Insel wurden verschiedene Filme gedreht, wie zum Beispiel „Goodbye Bafana“ und „Der lange Weg zur Freiheit“. Nelson Mandela selbst besuchte die Insel nach seiner Freilassung mehrfach mit Delegierten und anderen Interessengruppen. Auch Prominente wie Kelly Rowland, Barack Obama, Theresa May, Dave Chappelle, Idris Elba haben sich die berühmte Gefängnisinsel mal angesehen. Vor der Coronapa-Pandemie wurde Robben Island jährlich von über 300.000 Touristen besucht, im Jahr 2020 waren es nur rund 100.000 Menschen.
Wenn Du Robben Island besichtigen möchtest, dann kannst Du an der V&W Waterfront vom Nelson Mandela Gateway abfahren. Die Überfahrt dauert pro Strecke circa 30 Minuten. Dann folgt eine rund einstündige Busrundfahrt auf der Insel und als Abschluss die Besichtigung des ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses. Die Führung im Gefängnis wird von früheren Insassen gegeben, die viel über den Alltag der Gefangenen dort erzählen. Das Highlight für die Besucher ist die damalige Gefängniszelle von Nelson Mandela. Der Film „Goodbye Bafana“ aus dem Jahr 2007, gibt Einblicke in die Zeit als seiner Inhaftierung. Die Handlung basiert auf den Memoiren des ehemaligen Gefängniswärters James Gregory.
Robben Island, Fotos: Robben Island Museum
Das Gefängnis ist seit 1997 ein Museum und die Insel selbst gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mehr Informationen zu Robben Island, den Touren und Abfahrtszeiten, gibt es auf www.robben-island.org.za.
Mandelas Wohnhaus in Soweto bei Johannesburg
In dem von außen unscheinbaren roten Backsteinhaus am Ende der Vilakazi Street im Stadtteil Orlando West in Soweto, hat Nelson Mandela von 1946 bis zu seiner Inhaftierung 1962 gelebt. Seine Frau Winnie Mandela wohnte dort noch eine Weile mit den gemeinsamen Kindern weiter.
Nach seiner Freilassung 1990 kam er hier für elf Tage zurück, zog dann aber in ein anderes Haus in Johannesburg. Mandela lebte damals in Soweto nur ein paar Häuser vom späteren Erzbischof Kapstadts, Demond Tutu entfernt. Es heißt daher, dass es die einzige Straße sein soll, in der gleich zwei Friedensnobelpreisträger lebten. Seit Ende der 1990er-Jahre ist das ehemalige Wohnhaus Mandelas für die Öffentlichkeit als Museum zugänglich und seit 1999 zählt es als „Nationaldenkmal.“
Im Haus stehen alte Möbel von damals und es gibt einige historische Fotos und Dokumente zu sehen.
Mehr Infos zum Museum und die Öffnungszeiten unter www.mandelahouse.com
Mandela House, Vilakazi Street, Orlando West, Soweto
Nelson Mandela Museum in Mthatha
Das „Nelson Mandela Museum“ in Mthatha im Eastern Cape, liegt in Nähe des Ortes, an dem Nelson Mandela am 18. Juli 1918 zur Welt gekommen ist. Er wurde im Dorf Mveto am Ufer des Mhashe-Flusses geboren.
Das Museum in Mthata, eine der wichtigsten Städte im Ostkap ist eine gemeinnützige Einrichtung, die von der südafrikanischen Regierung als Teil eines Portfolios von Vermächtnis-projekten gegründet wurde, um das Erbe der Apartheid-Vergangenheit aufzuarbeiten.
Für die Besichtigung der Exponate wie seltene Fotografien und handschriftliche Notizen, die das Leben des ehemaligen Präsidenten nachzeichnen, sollten sich
Besucher ein bis drei Stunden Zeit nehmen. Mehr Informationen zum Museum gibt es auf www.nelsonmandelamuseum.org.za.
Madiba inspiriert über die Grenzen Südafrikas hinaus
Nelson Mandela ist weit über Südafrikas Grenzen hinaus eine Inspiration für viele Menschen. Hier liest Du einige seiner Weisheiten:
„Nicht die Gewehrkugeln und Generäle machen Geschichte, sondern die Massen."
„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.“
Wild Coast Eastern Cape
„Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann Ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als Hass.“
„Ein guter Kopf und ein gutes Herz sind immer eine hervorragende Kombination."
Heißer Tipp: Wenn Du mehr über Nelson Mandela erfahren willst, empfehlen wir Dir den Dokumentarfilm von Khalo Matabane. Er hat mit Menschen gesprochen, die Madiba kannten.
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