Nora Dawud ist Gründerin des Unternehmens Black Pen Immigration Legal & Recruitment in Kapstadt. Sie ist eine in Deutschland qualifizierte Rechtsanwältin mit doppelter Staatsbürgerschaft und findet, dass die Corona-Krise auch Chancen bietet.
1. Erkläre uns in einem kurzen Absatz was du machst.
Ich bin deutsche Anwältin und habe in Tübingen und Bonn studiert. In Stellenbosch habe ich meinen Master of Laws (LLM), meinen Abschluss in internationalem Recht gemacht. Das war 2005. Meine Spezialgebiete sind deutsches & südafrikanisches Einwanderungsrecht. Seit April 2010 bin ich Kapstadt. Dieses Jahr habe ich mein 10-jähriges Jubiläum in Kapstadt gefeiert.
2. Warum Kapstadt?
Mit Kapstadt habe ich mich vom ersten Tag an verbunden gefühlt. Kapstadt ist so vielseitig und multikulturell. Und so bin ich auch groß geworden. Meine Eltern kommen aus Palästina, bin aber in Deutschland aufgewachsen. Der Einfluss verschiedener Kulturen und die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen hier passt zu mir.
3. Wie beeinflusst die Corona-Pandemie dich und deine Arbeit?
Es ist tatsächlich so, dass wir jetzt noch mehr zu tun haben als sonst. Wir haben sogar eine Hotline über WhatsApp eingerichtet. Viele Menschen sind jetzt verunsichert und fragen uns u.a., ob es rechtliche Konsequenzen gibt, wenn beispielsweise das Visum während des Lockdowns abläuft.
Und?
Wer aufgrund des Lockdowns ein abgelaufenes Visum hat, wird nicht zur unerwünschten Person deklariert. Aktuell wissen wir nur, dass man bis zum 31.07.2020 im Land bleiben darf, ohne als „undesired“ deklariert zu werden.
… und wie beeinflusst dich die Corona-Krise noch?
Interessanterweise fragen auch viele Rentner aus Deutschland nach dem Retirement-visum, also ob und wie sie in Südafrika das Rentnerdasein genießen können. Deutschland ist zwar für viele das Land der Sicherheit, doch das hat sich jetzt geändert. Das Virus hat uns die Sicherheit genommen. Niemand weiß wie es sich in Deutschland entwickeln wird. Wir können nur spekulieren.
4. Hat sich der Arbeitsalltag bei Black Pen verändert?
Ja, auch wir mussten wegen der Corona-Krise umdenken. Wir arbeiten alle im Home-Office und telefonieren mit unseren Kunden, statt sie zu treffen. Das klappt richtig gut. Wir sind alle flexibler geworden, nicht nur räumlich, sondern wir überlegen nach neuen Konzepten. Aktuell arbeiten wir richtig effektiv. Wir müssen jetzt alle flexibel, aber auch diszipliniert bleiben. Keiner weiß, wie lange diese Krise noch anhält.
5. Machst du dir Sorgen?
Sicher, jeder ist gerade ängstlich. Das ist normal. Manchmal denke ich, dass diese Krise nötig war, um Lösungen zu finden. In jeder Krise steckt ja auch eine Chance. Wenn alles vorbei ist, werde ich ein Flexi-Office machen. Meinen Mitarbeitern vertraue ich und wir arbeiten gut zusammen. Wenn sie später flexibel arbeiten wollen, dann ist das möglich. Klar, die Deadlines müssen eingehalten werden. Ein Flexibles Office heißt für mich auch, globaler arbeiten zu können. Wenn wir alle im Home-Office sind, dann spielt ja der Ort, wo wir uns physikalisch aufhalten keine Rolle.
6. Also hat die Corona-Krise auch was Positives für dich und dein Business gebracht?
Was die aktuelle Situation definitiv hervorgebracht hat, ist ein Verständnis füreinander. Auf der ganzen Welt und besonders hier in Kapstadt sieht man Solidarität. Menschen unterstützen sich.
Aktuell wissen wir nur, dass man bis zum 31.07.2020 im Land bleiben darf, ohne als „undesired“ deklariert zu werden.
7. Wie sieht dein persönlicher Arbeitstag im Home-Office aus?
Da ich auch Mutter bin, hat sich mein Arbeitsalltag komplett verändert. Tagsüber verbringe ich viel Zeit mit meiner kleinen Tochter. Das ist zum Beispiel etwas Positives. Ich genieße das. Diese Zeit mit meiner Tochter kann mir niemand nehmen. Mein Arbeitstag beginnt um 19h. Ich arbeite bis etwa Mitternacht.
8. Was sind die häufigsten Irrtümer über Kapstadt?
Dass es eine unterentwickelte Stadt ist. Sicher, Südafrika hat seine Probleme, und die großen Sorgen der Mehrheit in der Bevölkerung ist, dass viele täglich um ihr Überlegen kämpfen. Aber es ist ein Irrtum, dass alles schlimm ist. Ich finde, dass Südafrika ist auch sehr kinderfreundlich ist.
9. Was sind deine Lieblingsorte in Kapstadt?
Ich gehe mit meiner Kleinen sehr gerne in den Green Point Park. Der ist erholsam, hat einen Spielplatz und eine tolle Aussicht. Der Shimmy Beach Club gehört auch zu meinen Favoriten. Er ist perfekt für Familien mit Kindern.
10. Eine Frau zu sein bedeutet für mich… (das du stark bist, wissen wir und das ist gegeben)
... Flexibel und dankbar zu sein. Klar, es ist für mich gerade anstrengend in dieser Zeit. Aber ich bin dankbar, dass ich Zeit für mit meiner Tochter verbringen kann, dass mein Team so fleißig ist und dass jeder mitzieht. Ich musste niemanden entlassen, dafür verzichte ich auf mein Gehalt. Jeder gibt sein Bestes. Dafür bin ich echt dankbar.
11. Was würdest du anderen Frauen ans Herz legen, die an innerer Stärke gewinnen möchten?
Definitiv in sich selber zu investieren. Das können Onlinekurse sein, Weiterbildungen, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Ich denke, jede Frau sollte auf ihre innere Stimme hören und ihr folgen.
12. Was ist dein Lieblingszitat/ Lebensmotto?
Jede Krise ist ein Neuanfang.
Was macht Black Pen Immigration & Recruitment aus?
Black Pen bietet neben Beratung in Sachen rund um die Einwanderung in Südafrika auch Unterstützung bei der Arbeitssuche in einer Vielzahl von Geschäftsbereichen an.
alle Anwälte sind auf das südafrikanische Immigrationsrecht spezialisiert
intensive und ausführliche Beratung
Ehrlichkeit
Beratung auch auf Deutsch/Französisch/Russisch/Polnisch
hohe Erfolgsquote
"Made in Germany"
Heißer Tipp: Du brauchst Beratung für dein Visum in Kapstadt oder suchst einen Job in der Mother City? Dann nehme Kontakt mit Black Pen auf.
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