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AutorenbildIda Katnic

10x Filme und Dokus, die Dir die Geschichte Südafrikas näher bringen

Du bist ein großer Südafrika-Fan und willst mehr über die bewegende Geschichte des Landes erfahren? Wir verraten Dir, welche Filme und Dokumentationen sich wirklich lohnen.


Kapstadt und Südafrika ist reich an Geschichte, Kultur und Natur. Da gibt es also

reichlich Stoff für jede Menge spannender Filme und Dokus.

Die südafrikanische Tierdoku "My Octopus Teacher", die herzerwärmende Geschichte einer Mensch-Kraken-Freundschaft, hat bei der 93. Verleihung der Academy Awards, die in Los Angeles stattfindet, den Oscar für den besten Dokumentarfilm gewonnen.

Der Filmemacher und Taucher Craig Foster zeigt in dem 1,5-stündigen Film, wie sehr ihn die Begegnung mit einem Oktopus verändert und Einfluss auf seine Sichtweise zwischen Mensch und Natur genommen hat. Aber nicht nur für ihn, bietet die Küstenmetropole den idealen Ort zum Filmen. Die Filmindustrie in Kapstadt boomt und die Stadt wird auch als das „Hollywood Südafrikas“ bezeichnet. Ganz in der Nähe befinden sich die modernsten Filmstudios auf dem afrikanischen Kontinent. Durch die geringen Produktionskosten, die vielfältigen Locations und das angenehme Klima, ist die Mother City bei Regisseuren sehr beliebt.

1. Der lange Weg zur Freiheit

Der Film „Der lange Weg zur Freiheit“ oder im Original „Long

Walk to Freedom“ beruht auf dem gleichnamigen Buch, den der ehemaligen

südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela im Jahr 1995 veröffentlicht hat. Der über zwei Stunden lange Film wurde von Regisseur Justin Chadwick und nach dem Drehbuch von William Nicholson umgesetzt und mit Idris Elba als Nelson Mandela und Noami Harris als Ehefrau Winnie besetzt. Am 7. September 2013 fand die Weltpremiere statt, am 30. Januar 2014 kam das über Filmepos in Deutschland in die Kinos.


2. Goodbye Bafana

Das politische Filmdrama “Goodbye Bafana” des dänischen Regisseurs Bille August, basiert auf den Memoiren des ehemaligen Gefängniswärters Nelson Mandelas, James Gregorys. Jahre zuvor, hatte er das gleichnamige Buch über die Zeit auf der Gefängnisinsel Robben Island bei Kapstadt veröffentlicht. James Gregory hat den politischen Gefangenen und späteren Präsidenten Nelson Mandela bewacht und seine Briefe nach draußen zensiert. Der junge Wärter und zweifacher Familienvater hat auf der abgeschiedenen Insel gelebt und die Zeit der Apartheid miterlebt. In dem knapp zweistündigen Film wird die Geschichte zweier extrem unterschiedlicher Männer erzählt, die im Laufe der über 20-jährigen Gefangenschaft zu Freunden werden. Der Rassist Gregory, der Mandela anfangs als Terroristen bezeichnet, der seiner Meinung nach den Strang verdient hätte, wird im Laufe der Jahre zum Befürworter für ein freies Südafrika. Im Film, der 2007 in die Kinos kam, spielt die deutsche Schauspielerin Diane Kruger die Rolle der Glory, der Frau des Wärters.

Manche Kritiker sagen allerdings, dass die Freundschaft zwischen den beiden Männern nie so eng gewesen sein soll, wie es Gregory in seinem Buch beschreibt und dass er Profit aus seinem Wissen über Mandela aufgrund der Briefe schlagen wollte.



3. Invictus – Unbezwungen

Es ist zweifelsohne ein Film mit hochkarätiger Besetzung, denn die Hauptrollen werden von den beiden Hollywood-Stars Morgan Freeman und Matt Damon gespielt und die Regie führt der Oskarpreisträger und Schauspieler Clint Eastwood.

Grundlage für den Film, der 2010 rauskam, war das Sachbuch „Der Sieg des Nelson Mandela. Wie aus Feinden Freunde wurden“ von John Carlin aus dem Jahr 2008. Im Film trifft sich Nelson Mandela, gespielt von Morgan Freeman mit dem

Mannschaftskapitän des Springbok- Teams, Francois Pienaar, verkörpert von Matt Damon, um ihn zu bitten, die Rugbymeisterschaft zu gewinnen. Durch die Präsenz Mandelas bei den Spielen wuchs das Interesse der schwarzen Bevölkerung am Spiel und es schaffte ein neues Gefühl von Einigkeit zwischen Schwarzen und Weißen.

Für den Film gab es für beide Hauptdarsteller, sowohl Freeman als auch Damon, sowohl eine Golden Globe als auch eine Oskar-Nominierung. Das Sportdrama wurde in den USA stark gehypt und galt schon vor der Veröffentlichung als Oskar-Favorite.

Tatsächlich hat Südafrika die Rugby-Weltmeisterschaft 1995 im Finale gegen die neuseeländischen All Blacks gewonnen. Es war das erste Turnier, bei dem alle Spiele in einem Land ausgetragen wurden.

4. The Forgiven

Der Film „The Forgiven - Ohne Vergebung gibt es keine Zukunft“ beschreibt die Zeit nach den Wahlen. Es geht um den ehemaligen Erzbischof Kapstadts und Friedensnobelpreisträger, Desmond Tutu, gespielt von Oskar-Preisträger Forest Whitaker. In dem Drama leitet er die Wahrheits- und Versöhnungskommission und trifft dabei sowohl auf Oper als auch Täter des Apartheidregimes. Der zweistündige Film von Regisseur Roland Joffé ist 2017 in die Kinos gekommen.

1996 richtet die südafrikanische Regierung mit dem Vorsitz von Desmond Tutu Vorsitzende die Wahrheits- und Versöhnungskommission ein. Diese Institution wurde vom ANC und dem damaligen Justizministers Abdullah Omar ins Leben gerufen und hatte zum Ziel, die Verbrechen während der Apartheid aufzuklären und zur Versöhnung beizutragen. Die Grundlage, wonach diese Kommission bis 1998 arbeitete, waren die Prinzipien des Satyagraha (einer Philosophie) nach dem indischen Friedensanführer Mahatma Gandhi. Dabei stand nicht die Konfrontation, sondern die Wahrnehmung des anderen im Vordergrund.


5. In My Country

Die gleiche Thematik wie „The Forgiven“ hat auch der Jahre zuvor erschienene Film „In My Country“ aus dem Jahr 2004 von Regisseur John Boorman. In dem Drama geht es ebenfalls um die Wahrheits- und Versöhnungskommission. Diesmal jedoch nicht aus der Sicht des Erzbischofs Desmund Tutu, sondern aus der zweier engagierte Journalisten, die die Verhandlungen verfolgen und darüber berichten. Die Hauptrollen sind hochkarätig mit gleich zwei Oskargewinnern gesetzt. Die männliche Hauptperson spielt Samuel L. Jackson, die weibliche Juliette Binoche.

Das fast zweistündige, sehr bewegende und emotionale Filmdrama, in der sowohl schwarze als auch weiße Opfer zu Wort kommen und die Täter offen über ihre Verbrechen sprechen, beruht auf dem Buch „Country of My Skull“ von Antjie Krog.

Nelson Mandela soll gesagt haben, dass es ein wundervoller und wichtiger Film sei.

Der Film wurde übrigens in und um Kapstadt und die Kap-Halbinsel, sowie unter anderem in Stellenbosch, Paarl und Malmesbury gedreht.


6. Flucht aus Pretoria

Der Film „Flucht aus Pretoria“ spielt in den 1970er-Jahren in Südafrika. Die Botschaft des Thrillers ist einfach: Er zeigt, dass es auch Weiße gab, die sich gegen die Rassentrennung während der Apartheid eingesetzt haben und sogar bereit waren, Konsequenzen für ihre Ansichten zu tragen. Stellvertretend für diese Menschen, steht der 1948 in Kapstadt geborene Anti-Apartheids-Aktivist Tim Jenkin. Er wird aufgrund seiner Zusammenarbeit mit dem African National Congress (ANC) verur-teilt und schmiedet im Gefängnis in Pretoria einen waghalsigen Plan von dort zu fliehen. In dem knapp zweistündigen Thriller spielt Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe den Inhaftierten und wird für seine Leistung von den Kritikern gelobt.

Die Handlung beruht auf der wahren Geschichte des Tim Jenkins, der zusammen mit einem Studienfreund Stephan Lee für den ANC Flugblattbomben bastelte, um gegen die Apartheid vorzugehen. Als Beiden enttarnt wurden, wurde Jenkins zu zwölf Jahren und Lee zu acht Jahren Haft verurteilt. Aus Holz schnitzte Jenkins die Gefängnisschlüssel nach und konnte mit Lee und einem weiteren Häftling fliehen.



7. The Bang Bang Club

Im Film „The Bang Bang Club“ oder im Original „The Hidden War“ („Der verborgene Krieg“), der 2010 herauskam, schildert Regisseur Steven Silver, die Geschichte von vier Kriegsfotografen in Südafrika während der Apartheid. Sie jungen Männer sind mitten im Geschehen, werden Zeuge grausamer Verbrechen und begeben sich nicht selten, selbst in Gefahr, wenn sie im Kugelhagel der Straßenkämpfe ihre Fotos machen. Ihre Aufnahmen erschüttern die Leser und verfolgen die Fotografen selbst bis in den Schlaf. Der US-Schauspieler Ryan Philippe verkörpert den Fotografen Greg Marinovich, nach dessen Erinnerungen dieser Film entstanden ist.

Den Namen „Bang Bang Club“ hat ihnen ein südafrikanisches Magazin verpasst. Zuerst wurde sie als „Paparazzi“ bezeichnet, was die Fotografen allerdings als unpassend empfanden. Der Name „Bang Bang Club“ entsprach eher der Sprachkultur der Townships und dem Klang von Schüssen. Zwei Mitglieder, darunter Greg Marinovich gewannen Pulitzer-Preise für ihre außergewöhnlichen Fotografien.



8. My Octopus Teacher

Im April 2021 hat der Tierfilm „My Octopus Teacher“ (übersetzt „Mein Lehrer, der Krake“) den Oskar für den besten Dokumentar gewonnen. Die spannende Reise des Filmemachers und Tauchers Craig Foster wurde für den Streaming-Dienst Netflix produziert und schildert die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Nach einer überstandenen Burnout-Erkrankung fängt Foster mit dem Tauchen vor der Küste Südafrikas an und begegnet dort einem Oktopus-Weibchen, dass er über Wochen täglich mit der Kamera begleitet. Durch sie lernt auch die anderen Meeresbewohner kennen und ist fasziniert von der Symbiose der Tiere.


9. Madiba – Das Vermächtnis des Nelson Mandela

Es ist eine einzigartige Dokumentation über das Vermächtnis, dass Nelson Mandela über seinen Tod hinaus zurückgelassen hat. Über zwanzig Personen aus Politik, Literaturwissenschaft und Geschichte, kommen in Khalo Matabanes Film, der im Jahr 2013 erschienen ist, über den großen Staatsmann zu Wort. Mit dabei sind unter anderem der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, das geistliche tibetanische Oberhaupt, der Dalai Lama und der ehemalige US-Außenminister Henry A. Kissinger. Sie alle schildern sehr bewegend, welchen Eindruck sie von Nelson Mandela als „Vater der Nation“ haben. Dafür hat der südafrikanische Regisseur aus Limpopo über zwei Jahre lang recherchiert und eigens Originalaufnahmen und Fotos aus verschiedenster Quellen herbeigeschafft.



Wir haben dazu mit dem Regisseuren Khalo Matabane gesprochen. Das Interview liest Du bei uns.

10. Mama Africa - die Miriam Makeba Doku

Es gibt nur wenige Filme über Miriam Makeba, die auch als „Mama Africa“ bezeichnet wird, daher ist die gleichnamige Dokumentation des finnischen Regisseurs Mika Kaurismäki aus dem Jahr 2011 von unschätzbarem Wert. Er schildert, dass Makeba weitaus mehr war, als die erste schwarze Musikerin, die zum internationalen Star avancierte. Die in Johannesburg geborene Sängerin war auch eine Anti-Apartheid-Kämpferin, die aufgrund ihrer Weltanschauung aus ihrem eigenen Land ausgewiesen wurde und einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbringen musste. Gegen die Diskriminierung in Südafrika sprach sie vor den Vereinten Nationen und forderte einen Boykott des Landes. Erst mit der Abschaffung der Apartheid durfte die Pata-Pata-Sängerin wieder in ihr eigenes Land zurückkehren. In der Dokumentation, die Originalaufnahmen der Sängerin auf der Bühne zeigt, kommen auch viele ihrer ehemaligen musikalischen Wegbegleiter und Familienmitglieder zu Wort, die sie als einen warmherzigen Menschen beschreiben. Das Interview mit Filmemacher Mika


Heißer Tipp: Bei uns liest Du noch mehr über Kapstadt als Filmdrehort .

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